TRAEOS sind Rohdiamanten, die mit Hilfe von „Apollon“ weiter zu etwas Einzigartigem geschliffen wurden. Wer die Saarbrücker nicht kennen sollte, muss erhebliche Wissenslücken im Post-Core Universum sein Eigen nennen. Gerade ihr vor 2 Jahren erschienenes Mnemosyne Album offenbart Intensität, die bisher keine deutsche Band annähernd entfachen konnte. Daran anknüpfend verbindet auch die nächste Gestalt griechischer Mystik epische Breiten mit Aggression und tiefschürfender Melodik, wobei „Apollon“ runder, geradliniger und einfach etwas gereifter ausgefallen ist. Was jetzt aber nicht mit angepasst oder verkaufsorientiert gleichgesetzt werden darf, denn TRAEOS sind nach wie vor von hinten durch den Keller und scheuen den vordergründigen Eingang.
Apropos nach wie vor: Nach wie vor großartig/sensationell/wahnsinnig gut ist die Ader der Band, nach dem musikalischen Saunagang in den Ruheraum zu gehen, dort zu verweilen, die Sinne zu schärfen, nachzudenken, Mut zu fassen und dann mit Karacho kopfüber in das taufrische Becken geladener Kühlbeckenerotik abzutauchen und nach dem Auftauchen wie wild nach Luft zu schnappen. Hier gibt es auch Musik, die sich der Hörer als Lohn individueller Tonkunst durch Endlosschleifen verdienen muss. Wenn er dann auf dem Gipfel des Genusses angekommen ist, kann er voller Inbrunst alle unten Verwelkenden seine Saat entgegenschleudern und versuchen, diese ebenfalls mit subtiler Emotionalität zu befruchten.
Tracklist:
01. Leader In Disguise
02. Interlude I
03. Ever Sea Born
04. Try To Break Light Into Pieces
05. Interlude II
06. Obsolete